Im kommenden Jahr wird die Kirche Acht Seligkeiten in Füssen abgerissen. Dies ist das erste Mal, dass eine Kirche im Bistum Augsburg und im Freistaat Bayern dem Erdboden gleichgemacht wird. Vor dem Abriss findet ein Ausverkauf statt und die Kirche muss durch den Bischof entweiht werden. Die Entscheidung für den Abriss wurde bereits vor sechs Jahren getroffen, da die Anzahl der Besucher stark zurückgegangen ist. Auf dem Gelände soll ein Kirchenneubau mit Begegnungszentrum und Kindergarten entstehen. Das Kruzifix über dem Altar kann nicht in einer anderen Kirche untergebracht werden und wird daher zum Verkauf angeboten.
Mit dem geplanten Abriss der Kirche Acht Seligkeiten in Füssen im nächsten Jahr wird zum ersten Mal in der Geschichte ein Gotteshaus dem Erdboden gleichgemacht. Dies stellt sogar im Bistum Ausgburg und im Freistaat Bayern eine Besonderheit dar. Vor dem Abriss wird es außerdem einen Ausverkauf der Kirche geben.
Jedoch ist dieser Prozess nicht so einfach, wie es scheint, erklärt Pfarrer Frank Deuring, der Leiter der Pfarreiengemeinschaft Füssen, zu der neben Füssen-Stadt auch die Pfarreien Füssen-West, Hopfensee und Weissensee gehören. Es bedarf der Zustimmung des Bischofs und einer liturgischen Entweihung, bevor eine Kirche abgerissen werden kann. Dies beinhaltet eine feste Zeremonie mit Gebeten und das Entfernen von Reliquien aus dem Altar, die bei der Weihe eingesetzt wurden.
Die Kirche wurde 1966 erbaut und bietet Platz für bis zu 600 Gläubige. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Gottesdienstbesucher sonntags jedoch auf nur noch etwa 60 bis 80 Personen zurückgegangen. Aus diesem Grund hat sich die Pfarreiengemeinschaft vor rund sechs Jahren für den Abriss entschieden, da sie die Zukunft aktiv gestalten möchten. Ab Januar wird es dann einen Ausverkauf der Kirche geben, bei dem verschiedene Gegenstände erworben werden können.
Auf dem Gelände soll ein neues Kirchengebäude mit Begegnungszentrum und ein Kindergarten entstehen. Dies ist der Hauptfokus, betont Pfarrer Deuring. Natürlich verspürt er jedoch auch ein mulmiges Gefühl in Bezug auf den Abriss der Kirche. Dennoch sieht er darin eine große Chance, da es wichtig ist, sich den aktuellen Bedürfnissen anzupassen.
Bleibt noch die Frage, was mit dem großen Kruzifix passiert, das über dem Altar hängt. Da es keinen Platz in einer Kirche finden wird und zudem von Beginn an Kritiker hatte, besteht die Möglichkeit, es zu verkaufen. Falls kein Käufer gefunden wird, könnte es auch im Depot des Bistums Platz finden. Das Kruzifix besteht aus Bronze und könnte daher eingeschmolzen und der Wert zurückgewonnen werden.