Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und die bayrische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber haben offiziell die Apfelernte am Bodensee eröffnet. Sie betonten die Bedeutung regionaler Lebensmittel und lobten die Qualität der Bodensee-Äpfel. Rund ein Viertel der deutschen Apfelernte stammt von hier. Das Obstbaugebiet erstreckt sich von Bayern bis nach Baden-Württemberg. Die Experten erwarten eine gute, aber leicht unterdurchschnittliche Erntemenge mit guter Qualität. Die Betriebe haben jedoch mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, wie dem massiven Preisrückgang bei Äpfeln. Die Ministerin versprach weitere Unterstützung für die Apfelbauern in der Region.
Michaela Kanniber und Dr. Markus Söder bei der offiziellen Eröffnung der Apfelernte am Bodensee
Mittwoch, 6. September 2023
Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und die bayrische Landwirtschaftsministerin Michaela Kanniber eröffnen offiziell die Apfelernte am Bodensee und betonen die Bedeutung regionaler Lebensmittel.
Das Klima meint es gut mit dem Bodensee: Am Schwäbischen Meer wird nicht nur Wein angebaut, die Region ist auch ein großes und traditionelles Apfel-Anbaugebiet. Rund ein Viertel der deutschen Apfelernte stammt von hier. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kanniber haben am Mittwoch in Nonnenhorn am Bayern Bodenseeufer die Apfelernte offiziell eröffnet. Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Regionale Lebensmittel sind einfach am besten. Unsere Landwirte brauchen wieder mehr Rückenstärkung, Unterstützung und Wertschätzung. Bayern ohne Landwirtschaft und Obstbau wäre unvorstellbar. Regionalität ist dabei entscheidend. Ein großes Dankeschön an alle Betriebe und auch an die Vertreter unserer hochwertigen Produkte. Überall auf der Welt werden unsere bayerischen Lebensmittel geschätzt. Ich esse selbst auch sehr gerne mal einen Apfel. Auf eine erfolgreiche Ernte!“
Die Landwirtschaftsministerin fügt hinzu: „Der See mit seiner großen Wasserfläche sorgt hier in der Region für ein ausgewogenes Klima. Das ist für die Qualität und den Geschmack der Bodensee-Äpfel entscheidend, die durch die Balance zwischen Zucker und Säure geprägt sind. Dafür sind die Bodensee-Äpfel bekannt und beliebt. Jede der rund 30 hier angebauten Apfelsorten hat ihr eigenes Aroma. Damit ist sicher für jeden die passende Sorte dabei: von rotbackig bis grün, von mild würzig bis herb. Bei dieser Vielfalt kann man aus dem Vollen schöpfen.“
Das Obstbaugebiet am Bodensee erstreckt sich vom bayerischen Lindau über Tettnang, Ravensburg und Überlingen bis nach Stockach. Auch wenn es zu großen Teilen in Baden-Württemberg liegt, sind Anbau und Vermarktung traditionell über die Landesgrenzen hinweg eng miteinander verbunden. Die etwas mehr als 1.000 Betriebe kultivieren am Bodensee auf rund 9.500 Hektar Obst. Knapp 150 Betriebe und etwa 800 Hektar liegen auf bayerischem Gebiet. Mit insgesamt 226.000 Tonnen erwarten die Experten in diesem Jahr am Bodensee eine gute, wenn auch leicht unterdurchschnittliche Erntemenge mit guten Größen. Die Qualität ist sehr gut – mit entsprechender Festigkeit, einem guten Zuckergehalt und einem ausgewogenen Verhältnis von Zucker und Säure.
Nach Angaben der Agrarministerin haben die Betriebe jedoch auch mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Laut einer aktuellen Erhebung der statistischen Landesämter aus Baden-Württemberg und Bayern hat die Anbauregion seit 2017 mehr als zehn Prozent der Obstbaubetriebe verloren. Im Gegensatz zur allgemeinen Teuerungsrate gab es bei Äpfeln in der letzten Zeit einen massiven Preisrückgang. Der handarbeitsintensive Apfelanbau ist von starken Kostensteigerungen betroffen. „Hinter jedem perfekt geformten Apfel steht auch eine Familie, die von ihrer Arbeit leben können muss. Ich hoffe sehr, dass der Lebensmitteleinzelhandel und die Konsumenten die Arbeit und Qualität ihrer Äpfel würdigen und sich die diesjährige Erntesaison auch in positiven Unternehmensergebnissen niederschlägt. Denn nur wenn ein Betrieb Gewinne abwirft und der Familie einen Lebensunterhalt bietet, wird sich die junge Generation für ein Leben als Obstbauer oder Obstbäuerin entscheiden“, so Michaela Kanniber.
Sie sicherte den Apfelbauern der Region weitere Unterstützung zu: „Wir lassen unsere Obstbauern bei den Herausforderungen nicht allein! Wir leisten länderübergreifend wichtige Forschungsarbeit, zum Beispiel an unseren Versuchsanstalten in Veitshöchheim, Schlachters oder Bavendorf. Aber auch bei der betrieblichen Risikovorsorge gegen die Folgen des Klimawandels, wie Starkregen, Stürme oder Hagel, bieten sowohl Bayern als auch Baden-Württemberg wirksame Unterstützung, indem wir den Abschluss einer Mehrgefahrenversicherung bezuschussen.“