Der Rohbau des Kindergartens in den Auwiesen in Wangen im Allgäu ist fertiggestellt worden. Die Holzkonstruktion wurde innerhalb weniger Tage aufgestellt. Bis Weihnachten sollen die Fenster eingebaut und der Estrich verlegt sein. Für den Bau wurden insgesamt 100 Tonnen Brettsperrplatten und 45 Tonnen Holzbalken verwendet. Obwohl Stahlelemente notwendig waren, um die Konstruktion zusammenzuhalten, wurde hauptsächlich auf Holz gesetzt. Der Kindergarten, der als Ersatz für den städtischen Kindergarten im Ebnet geplant ist, soll im Sommer 2025 eröffnet werden. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf rund 6,4 Millionen Euro.
Donnerstag, 7. September 2023
Der Kindergarten in den Auwiesen wächst. Innerhalb weniger Tage wurde die Holzkonstruktion errichtet. Bis Weihnachten werden die Fenster eingebaut und der Estrich verlegt sein.
Seit dem 21. August wurde der komplette Rohbau in Holzbauweise aus vorgefertigten Brettschichtholzelementen und Holzleimbindern erstellt – ein echtes Schwergewicht. Dabei wurden rund 2000 Quadratmeter Brettsperrplatten mit einem Gesamtgewicht von gut 100 Tonnen eingebaut. Zusätzlich wurden nochmals Holzbalken und Brettschichtholz-Binder mit einem Gesamtgewicht von 45 Tonnen verbaut. Trotz der Holzbauweise sind Stahlelemente notwendig, um den Bau zusammenzuhalten: So kamen rund 16 000 Schrauben, Nägel, Stabdübel und Betonanker zum Einsatz, deren Gewicht sich insgesamt auf rund 5 Tonnen beläuft.
Holzbauten entstehen zunächst in den Werkstätten und werden millimetergenau vorgefertigt. Dies setzt eine sehr disziplinierte Planung voraus. So müssen sämtliche Leitungsführungen in den Wänden und Decken eingeplant und hergestellt sein. Andererseits ermöglicht der Holzbau aber auch, dass ein Gebäude auf der Baustelle vergleichsweise schnell errichtet werden kann. In diesem Fall stand der Kindergarten innerhalb von zwei Wochen – trotz des Regens in den letzten Augusttagen.
Die fünfgruppige Kindertagesstätte ist als Ersatz für den städtischen Kindergarten im Ebnet geplant. Sie bildet das kommunale Zentrum des neuen Wohnquartiers. Das Gebäude fügt sich aufgrund seiner dreieckigen Form harmonisch in das bereits vorhandene Grundstück ein und schafft Raum für einen großzügigen zusammenhängenden Freibereich.
Wie für die Wohnhäuser in den Auwiesen, wurde auch für den Kindergarten ein Planungswettbewerb ausgeschrieben. Die Vorgabe für alle Gebäude war, dass sie weitgehend in Holzbauweise errichtet werden. Das Projekt von MIND Architects aus Bischofsheim in Hessen wurde von der Jury ausgewählt. Es zeichnet sich durch seine Dreiecksform und seine interessante Fassadengestaltung aus. Neben vier Kindergartengruppen ist auch eine Krippengruppe vorgesehen. Alle Gruppenräume befinden sich im Erdgeschoss und haben jeweils Zugang zum zukünftigen Außenbereich. Die überwiegend eingeschossige Bauweise soll auch die Übersichtlichkeit erhöhen und die Durchmischung der Kinder fördern.
Im Zentrum des Gebäudes erhebt sich über dem künftigen Küchen- und Mensabereich eine insgesamt etwa elf Meter hohe Attika. Durch die großen Fenster sorgt sie für Helligkeit im Erdgeschoss.
Im Obergeschoss befinden sich neben den technischen Betriebs- und Personalräumen auch die Werkräume für die Kinder. Das Flachdach wird extensiv begrünt. Es bietet Platz für einen weiteren Außenbereich und eine Solaranlage. Insgesamt ist der Kindergarten als Effizienzhaus 40 geplant und wird über das städtische Nahwärmenetz beheizt.
Während der Landesgartenschau 2024 wird das Gebäude als Ausstellungsfläche genutzt. Nach Abschluss der Landesgartenschau werden Handwerker auf die Baustelle zurückkehren und den restlichen Ausbau inklusive der technischen Anlagen sowie den Außenbereich mit Spielgeräten fertigstellen. Der Kindergarten soll im Sommer 2025 seinen Betrieb aufnehmen.
Zahlen und Fakten
- Kosten: etwa 6,4 Millionen Euro
- Seitenlängen: 67,20 Meter (Längsseite zum Freibereich/Spielbereich), jeweils 47,5 Meter lange Seitenteile