Im Allgäu wird das fünfjährige Jubiläum des „Wünschewagens“ gefeiert. Diese Einrichtung des Arbeiter-Samariter-Bunds erfüllt todkranken Menschen letzte Wünsche. In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt 252 Fahrten durchgeführt, um den Fahrgästen einen besonderen Tag zu bereiten. Die Wünsche können vielfältig sein, wie beispielsweise nach Hause zu gehen, mit Freunden zu grillen oder an den Bodensee zu fahren. Leider können nicht alle Wünsche erfüllt werden, da viele zu spät gestellt werden und die Menschen vorher versterben. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren gestiegen und die Projektleitung wünscht sich, dass Anfragen frühzeitig gestellt werden, damit alle Wünsche erfüllt werden können.
Ein großartiges Jubiläum wird diese Woche im Allgäu gefeiert. Seit fünf Jahren fährt der „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bunds durch das Allgäu und Schwaben, um letzte Wünsche zu erfüllen.
Die Bilanz des Projekts kann sich sehen lassen: Insgesamt wurden bei 252 Fahrten die Augen der todkranken Fahrgäste zum Leuchten gebracht und ein kleiner Glanz in ihren Alltag gezaubert. Wir haben mit Sonja Hujo, Projektleitung und Koordinatorin beim Wünschewagen, gesprochen.
Frage: Frau Hujo, welche Wünsche werden an Sie herangetragen?
Sonja Hujo: Die Wünsche sind sehr vielfältig, ob es darum geht, noch einmal nach Hause zu gehen, mit Freunden im Garten zu grillen, in die Berge oder an den Bodensee zu fahren. Wir sind für jeden da, unabhängig von Alter und Geschlecht, um den letzten Wunsch zu erfüllen.
Frage: In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt 252 Wünsche erfüllt, richtig?
Sonja Hujo: Ja, das stimmt. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass es noch 265 weitere Wünsche gab, die leider nicht erfüllt werden konnten. Eines unserer Hauptprobleme ist, dass viele Wünsche zu spät gestellt werden. Viele Menschen glauben, dass ihnen noch viel Zeit bleibt, um ihren letzten Wunsch zu äußern. Leider versterben viele von ihnen, bevor ihr Wunsch erfüllt werden kann.
Frage: Wie funktioniert der Wünschewagen genau? Fährt er mit den Fahrgästen überall hin?
Sonja Hujo: Genau, wir erfüllen den todkranken Menschen ihren letzten Wunsch in Begleitung unserer ehrenamtlichen Wunscherfüller. Diese haben berufliche Erfahrung im medizinischen, pflegerischen und rettungsdienstlichen Bereich, sodass die Fahrgäste während der Wunschfahrt bestens versorgt sind.
Frage: Können Sie uns einige Beispiele geben?
Sonja Hujo: Wir haben bereits Fahrten ans Meer und zur Zugspitze gemacht. Bei Fahrten ans Meer müssen wir jedoch sehr sorgfältig prüfen, da die Reise für körperlich geschwächte Menschen sehr anstrengend sein kann. Die Fahrten zur Zugspitze sind organisatorisch etwas einfacher.
Frage: Hat sich die Nachfrage nach Wünschen über die Jahre erhöht?
Sonja Hujo: Ja, die Nachfrage ist definitiv gestiegen. Das Projekt wurde sehr gut angenommen, und niemand in unserem Team hätte gedacht, dass wir nach fünf Jahren immer noch so erfolgreich sein würden.
Frage: Was wünschen Sie sich für die nächsten fünf Jahre?
Sonja Hujo: Ich wünsche mir, dass die Anfragen frühzeitig gestellt werden, um sicherzustellen, dass es nicht zu spät ist. Wir möchten, dass unsere Fahrgäste an ihrem Tag einfach mal vergessen und genießen können. Das Panoramafenster und der „Sternenhimmel“ im Wünschewagen schaffen eine besondere Atmosphäre, in der der medizinische Aspekt in den Hintergrund rückt und das Genießen im Vordergrund steht.