Heute wird der Tag der Bibliotheken gefeiert, welcher seit 28 Jahren am 24. Oktober stattfindet. Dieser Tag bringt die über 9.000 Bibliotheken in Deutschland und ihre wichtige Rolle als Kultur- und Bildungseinrichtungen in den Fokus. Es werden spezielle Veranstaltungen in vielen Bibliotheken angeboten und der renommierte Preis „Bibliothek des Jahres“ wird verliehen. Im Interview mit Stefan Böbel, dem Leiter der Stadtbibliothek in Leutkirch, wird über die aktuellen Entwicklungen in der Bibliothek gesprochen. Dort werden neben dem herkömmlichen Medienangebot auch digitale Leistungen wie die Onleihe und weitere Dienstleistungen angeboten. Die Bibliothek ist ein Ort des Austauschs und der Begegnung für Menschen aller Altersgruppen. Anlässlich des Tages der Bibliotheken finden in der Stadtbibliothek in Leutkirch verschiedene Veranstaltungen statt, unter anderem eine Jugendbuchlesung mit dem Fantasy-Autor Michael Peinkofer.
Heute wird der Tag der Bibliotheken gefeiert, der seit 28 Jahren am 24. Oktober stattfindet, auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. An diesem Tag steht die Aufmerksamkeit auf die über 9.000 Bibliotheken in Deutschland und ihre wichtige Rolle als Kultur- und Bildungseinrichtungen im Vordergrund.
Viele Bibliotheken bieten heute besondere Veranstaltungen an. Zudem wird heute der renommierte Preis „Bibliothek des Jahres“ vom Deutschen Bibliotheksverband in Kooperation mit der Telekom Stiftung verliehen, inklusive der Auszeichnung „Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen und Regionen“ seit 2020. Aus diesem Anlass führten wir ein Gespräch mit Stefan Böbel, dem Leiter der Stadtbibliothek in Leutkirch.
Herr Böbel, wie sieht es bei Ihnen in der Bibliothek momentan aus?
Stefan Böbel: Nach drei unangenehmen Corona-Jahren, in denen wir nur unter großen Einschränkungen arbeiten konnten, sind wir nun sehr froh, dass wir wieder uneingeschränkt arbeiten können. Die Stadtbibliothek Leutkirch hat mittlerweile nicht nur das gängige Angebot an physischen Medien im Haus, sondern auch zahlreiche digitale Dienstleistungen.
Was können wir uns unter diesen digitalen Dienstleistungen vorstellen?
Stefan Böbel: Die Onleihe ist ein Medienangebot, das wir zusätzlich zu unserem physischen Bestand in digitaler Form zur Verfügung stellen und das sehr stark genutzt wird. Die Ausleihe von Medien über die Onleihe macht derzeit etwa 25% unserer gesamten Ausleihen aus. Daneben bieten wir auch noch zahlreiche andere Dienstleistungen wie digitale Nachschlagewerke und Schülerhilfen an, die unser physisches Angebot bereichern. Uns ist wichtig, dass dies keine Ersatz für unsere konventionellen Angebote sind, sondern eine Ergänzung. Daher sind wir mittlerweile in beiden Bereichen aktiv.
Viele beschreiben die Bibliothek als „Dritten Ort“. Was genau bedeutet das?
Stefan Böbel: Das bedeutet, dass die Bibliothek auch als Veranstaltungsort, Treffpunkt und Ort für Austausch fungiert. Sie bietet auch Angebote, die weit über das bisherige konventionelle Angebot hinausgehen. Dazu gehören zum Beispiel Gaming-Angebote oder auch die Bibliothek der Dinge, in der man Geräte und Gegenstände ausleihen kann.
Wie sieht es mit der Zielgruppe aus, sind alle Altersklassen bei Ihnen vertreten?
Stefan Böbel: Bei uns ist die Jugendbuchausleihe ab 13/14 Jahren leider etwas rückläufig. Das liegt sicherlich daran, dass Jugendliche heutzutage sehr stark in den digitalen Medien, insbesondere in den sozialen Medien, aktiv sind. Dafür bieten wir jedoch ein neues Angebot von Young-Adult-Büchern an, um dies ein wenig auszugleichen.
Heute ist ja der Tag der Bibliotheken. Haben Sie in der Stadtbibliothek Leutkirch auch etwas geplant?
Stefan Böbel: Wir bieten eine Kindergartenführung mit einem entsprechenden Vorleseangebot für Kindergärten an. Außerdem haben wir am Mittwoch, also einen Tag später, eine Jugendbuchlesung, zu der wir Schulklassen eingeladen haben. Michael Peinkofer, ein Fantasy-Autor aus Kempten, wird seine Kinder- und Jugendbücher vorstellen.