Baubranche warnt vor Auswirkungen des europäischen Lieferkettengesetzes

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Die deutsche Baubranche warnt vor den Auswirkungen des europäischen Lieferkettengesetzes auf mittelständische Bauunternehmen. Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe kritisiert die Regelungen als übermäßige Bürokratie, die Unternehmen vom Bauen abhält. Das EU-Parlament hat einem Kompromiss zugestimmt, der große Unternehmen zur Rechenschaft zieht, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen profitieren. Der Verbandschef betont, dass die Herausforderungen im Bauwesen nicht durch die Einhaltung von Lieferkettenregelungen gelöst werden können. Das Gesetz wird als gut gemeint, aber nicht praxistauglich angesehen. Die Bauunternehmen sind hauptsächlich regional tätig, und ihre Lieferketten erstrecken sich größtenteils auf das Inland oder die EU.

Die Baubranche warnt vor den Auswirkungen des EU-Lieferkettengesetzes auf die Bautätigkeit. Laut dem Verbandschef …

Neue Osnabrücker Zeitung

Osnabrück (ots)

Die deutsche Baubranche warnt davor, dass das europäische Lieferkettengesetz mittelständische Bauunternehmen „hart treffen“ werde. „Obwohl vom Anwendungsbereich nicht erfasst, werden sie als Zulieferer und Dienstleister der großen Unternehmer mit in die Pflicht genommen“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Diese Regelungswut ist nicht nachvollziehbar und hält die Unternehmen vom Bauen ab“, kritisiert der Verbandschef.

Am Mittwoch hat das EU-Parlament nach monatelangen Debatten einem Kompromiss beim Lieferkettengesetz zugestimmt. Dieser sieht vor, dass große Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren. Dazu müssen sie etwa die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards bei ihren Zulieferern überwachen. Im Gegensatz zum deutschen Recht sieht die EU-Regelung auch die Haftbarkeit von Unternehmen vor.

ZDB-Chef Pakleppa spricht von einer „weiteren Bürokratiewelle“ durch das Gesetz. Die Herausforderungen im Wohnungsbau, bei der Klimawende und dem Ausbau der Infrastruktur würden „sicher nicht durch die Beantwortung von Fragenkatalogen am Schreibtisch zu Lieferketten entlang der gesamten Wertschöpfungskette“ gelöst, sagte Pakleppa der NOZ. Zumal Bauunternehmen „ganz überwiegend regional tätig“ seien und sich ihre Lieferketten „zum allergrößten Teil auf das Inland bzw. die EU-Mitgliedstaaten“ erstreckten. Das vom EU-Parlament beschlossene Gesetz sei „sicher gut gemeint“; praxistauglich sei es nicht.

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Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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