Bayerischer Apothekerverband warnt vor Apothekensterben

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Die Anzahl der Apotheken in Bayern und im Oberallgäu sinkt dramatisch, was auf unveränderte Vergütungen und steigende Betriebskosten zurückzuführen ist. Dies führt zu Schwierigkeiten bei der Nachfolgersuche und Schließungen von Apotheken. In Oberstaufen gibt es jetzt nur noch eine Apotheke für 7.500 Einwohner, was nicht ideal ist. Ohne Veränderungen seitens des Gesetzgebers werden in Zukunft noch mehr Apotheken schließen, da viele der Selbständigen kurz vor dem Ruhestand stehen und keine Nachfolger finden. Dies gilt auch für das Allgäu. Die Situation wird sich weiter verschärfen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

Im Allgäu nimmt die Anzahl der Apotheken immer weiter ab. Wie wirkt sich diese Entwicklung auf die medizinische Versorgung in der Region aus? Erfahren Sie mehr bei Allgäu Kompass.

Apothekensterben in Bayern: Interview mit Arndt Botzenhardt

Die Anzahl der öffentlichen Apotheken in Bayern sinkt seit Jahren drastisch. Sowohl ländliche Gebiete als auch Städte sind betroffen. Der Bayerische Apothekerverband warnt vor einem historisch niedrigen Stand seit den späten 70er Jahren. Wie wirkt sich das auf das Oberallgäu aus? Allgäu Kompass sprach dazu mit Arndt Botzenhardt, dem Sprecher der Apotheker in dieser Region.

Die aktuellen Zahlen sind alarmierend. Wie kommt es dazu?

Botzenhardt erklärt: „Die Situation ist in der Tat besorgniserregend. Der Rückgang der Apotheken ist ein langfristiges Problem, das sich in den letzten zwei Jahren beschleunigt hat. Auch im Oberallgäu gibt es einen deutlichen Rückgang der Apotheken in den letzten zehn Jahren.“

Was sind die Ursachen für dieses Apothekensterben? Gibt es dafür eine klare Erklärung?

Botzenhardt erklärt weiter: „Die Vergütung der Apotheken ist seit zwei Jahrzehnten nahezu unverändert geblieben, während die Betriebskosten steigen. Dies führt zu einer Verschlechterung der finanziellen Situation. Viele Apotheken haben Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden. Kürzlich musste eine Apotheke in Oberstaufen schließen, da keine Übernahme erfolgte. Dieser Trend ist bezeichnend für die Branche.“

In Oberstaufen gibt es nur noch eine Apotheke. Wie viele wären in einem Ort dieser Größe angemessen?

Botzenhardt antwortet: „Es gibt keine festgelegte Anzahl. Derzeit gibt es etwa 20 Apotheken pro 100.000 Einwohner, also eine Apotheke für 4.500 bis 5.000 Einwohner. Die Apotheke in Oberstaufen wird mit der aktuellen Situation umgehen können. Jedoch wird es zunehmend schwierig, die Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten, insbesondere mit einer steigenden Anzahl von Notdiensten. Dies erschwert die Suche nach Nachfolgern.“

Wie wird sich die Situation in Zukunft entwickeln, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden?

Botzenhardt prognostiziert: „Ohne neue Regelungen wird die Schließung von Apotheken weiter zunehmen. Viele Selbstständige in der Branche sind zwischen 55 und 65 Jahren alt. Wenn diese in den Ruhestand gehen und keine Nachfolge vorhanden ist, werden die Apotheken geschlossen werden.“

Die sinkende Anzahl von Apotheken ist auch im Allgäu spürbar. Arndt Botzenhardt, Sprecher der Apotheker im Oberallgäu, äußert sich dazu.

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