Im Allgäu rollt morgen eine alte Dampflokomotive von Buchloe nach Oberstdorf. Die Lok „01 066“ ist ein historisches Highlight und wurde 1928 gebaut. Der Verein des Bayerischen Eisenbahnmuseums lässt mit der Fahrt alte Zeiten wieder aufleben. Die Lokführer sind begeistert von der Fahrt durch die Landschaft des Allgäus. Die Dampflok wird gegen 9:20 Uhr in Buchloe eintreffen und gegen 11:20 Uhr in Oberstdorf ankommen. Dort wird sie vier Stunden verweilen, bevor sie um 16:40 Uhr nach Buchloe zurückkehrt. Es ist eine Gelegenheit, Technikgeschichte hautnah zu erleben und die alte Dampflok in Aktion zu sehen.
Für viele ist das noch eine echte Kindheitserinnerung, für junge Menschen nur noch Geschichte. Aber für alle ist es ein absoluter Hingucker, wenn eine alte Dampflokomotive vorbei rollt. Erleben kann man das morgen am Samstag im Allgäu im Zeitraum von etwa 9:15 Uhr bis 19 Uhr. Genau in dieser Zeit ist die alte Dampflok „01 066“ auf der Strecke von Buchloe nach Oberstdorf unterwegs. Der Verein des Bayerischen Eisenbahnmuseums lässt damit alte Zeiten wieder aufleben. Patrick Zeitlmann ist Geschäftsführer des Bayernbahns und hat uns mehr über die Lok erzählt.
Das ist echte Zeitgeschichte, was wir da sehen, oder?
„Es ist letztendlich Technikgeschichte aus einer anderen Zeit, wo die Eisenbahn einen deutlich höheren Stellenwert hatte als es heute der Fall ist. Die Lok ist Technik zum Anfassen, egal ob da das kleine Kind mitfährt, die Eltern oder Großeltern… Es spricht jeden an, weil man sieht, wie es funktioniert und es ein Stück weit ‚lebt‘. So ist nach wie vor die Nachfrage nach Dampfzugfahrten am Markt gegeben.“
Was ist das für eine Lok und was ist das Besondere an ihr?
„Das ist eine Baureihe ’01‘, also in Deutschland die Schnellzuglok schlechthin. Unser Exemplar ist die ‚ 01 066‘, gebaut 1928. Sie ist fast fünf Jahrzehnte im schweren Schnellzugdienst in ganz Deutschland im Einsatz gewesen und anschließend bei der Deutschen Reichsbahn in der ehemaligen DDR verblieben. Dort wurde sie als Heizlokomotive zurückgebaut. Als wir sie Anfang der 90er-Jahre gekauft haben, war sie ein Torso – ein Kessel auf Rädern, bei dem alles abgebaut wurde, was man zum Heizen von einem Industriekombinat nicht mehr brauchte. Sie war sozusagen völlig ‚verstümmelt‘. Wir haben die Lokomotive 1993 wieder komplett aufgebaut und seitdem ist sie im Einsatz.“
Ist das die älteste Lok, die Sie haben und die auch noch fahrtüchtig ist?
„Es ist unsere zweitälteste Schnellzuglokomotive. Wir haben noch ältere Dampflokomotiven, zum Beispiel eine zehn Jahre ältere bayerische Lok. Die kommt auch im Juni nach Kempten, mit dem Ziel Lindau.“
Sie sind selbst auch Lokführer und werden bei der Fahrt morgen aber als Heizer im Einsatz sein. Ein harter Job?
„Wenn man zurückblickt gab es den Lokomotivführer und den Heizer. Der Lokomotivführer hatte einen gewissen Anspruch und war ein Lehrberuf, der Heizer war relativ einfach ausgebildet. Wenn sie sich nicht verstanden haben, gab es den berühmten weißen Kreidestrich auf dem Führerstand. Dann durfte der Heizer nicht zum Lokführer rüber kommen. Heute sind wir im Verein natürlich ein Team und arbeiten mit großer Freude zusammen. Wir fahren in zwei Schichten, ich werde die Frühschicht übernehmen und am Nachmittag tausche ich mit dem Kollegen in Oberstdorf.“
Dann haben also auch etwas Zeit, die vorbeiziehende Landschaft in unserem schönen Allgäu zu genießen!
„Das Allgäu ist immer für alle Beteiligten eine wunderschöne Kulisse, um unserem Hobby nachzugehen. Für mich persönlich ist das Allgäu immer sehr belebend, weil ich in Kempten studiert habe.“
Was wünscht man einem Heizer für die Fahrt?
„Gute Fahrt natürlich und immer ‚eine Handbreit Wasser über der Feuer-Buchs-Decke’“
Na dann für morgen: Immer „eine Handbreit Wasser über der Feuer-Buchs-Decke!“
Geplant ist, dass die alte Dampflok um voraussichtlich 9:20 Uhr in Buchloe einfährt. In Oberstdorf wird sie gegen 11.20 Uhr ankommen und vier Stunden Aufenthalt haben. Abfahrt dort wird um ca. 16.40 Uhr sein und dann gehts über Buchloe um 18.50 Uhr wieder zurück in Richtung Augsburg, Donauwörth und Nördlingen.
