Grüne EU-Abgeordnete spalten sich – Asylrechtsreform kontrovers diskutiert

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Die Grünen sind uneins bezüglich der EU-Asylreform. Baerbock unterstützt die GEAS-Reform, während grüne EU-Parlamentarier dagegen stimmen. Die Reform könnte individuelles Asylrecht abschaffen und Asylsuchende in Lagern einsperren. Baerbock unterstützt die Reform, um die Ampel-Koalition zu stabilisieren. Interne Uneinigkeit in der Partei mildert Kritik von linken Wählern. Grüne EU-Abgeordnete, die gegen die Führungslinie stimmen, zeigen innerparteiliche Dissonanz. Diese Uneinigkeit ermöglicht grüne Arbeitsteilung, während die Partei weiterhin an der Macht bleibt. Dies zeigt, dass die Grünen sich vom ursprünglichen migrationspolitischen Programm entfernt haben und moralischen Bankrott riskieren.

„nd.DerTag – Grüne Arbeitsteilung: Kommentar zur Spaltung der Grünen und ihre Auswirkungen …“

nd.DerTag / nd.DieWoche

Berlin (ots)

Im Umgang mit der EU-Asylreform zeigen sich die Grünen gespalten. Während sich Annalena Baerbock in ihrer Funktion als Außenministerin öffentlich für die GEAS-Reform aussprach, stimmten die grünen EU-Parlamentarier gegen relevante Punkte des Gesetzespakets. Die Punkte nämlich, die dafür sorgen werden, dass de facto das individuelle Recht auf Asyl abgeschafft wird und Asylsuchende bis zu drei oder sogar sechs Monate in haftähnlichen Lagern an den EU-Außengrenzen eingesperrt werden. Ist das ein parteiinterner Widerspruch? Jein.

Warum Baerbock der Reform zustimmt, ist spätestens seit dem Grünen-Parteitag im November klar. Damals appellierte Wirtschaftsminister Robert Habeck eindringlich an die GEAS-Kritiker innerhalb der Partei, dem Kurs der Parteiführung zu folgen und die Asylrechtsänderungen in der EU mitzutragen – sonst könne ja die Ampel-Koalition zerbrechen. Wie weit sich die Grünen-Führung vom einstigen migrationspolitischen Programm der Partei entfernt hat, zeigt noch einmal, in welche politischen Zwänge sich die Grünen mit dem Koalitionseintritt begeben haben. Das war abzusehen und ist der Preis fürs Regieren, den die Grünen (mit Zustimmung der Basis) 2021 wieder einmal gewillt waren zu zahlen: moralischer Bankrott.

Dass die Grünen-EU-Abgeordneten gegen die Führungslinie gestimmt haben, mag zwar zeigen, wie stark die innerparteiliche Dissonanz ist. Tatsächlich kommt diese Uneinigkeit der Partei aber gerade recht: Denn die Nein-Stimmen in Brüssel beschwichtigen die linkeren Grünen-Wähler, die sich aufgrund des Kurses der Parteiführung schon abgewendet hatten. Und in Berlin bleibt man weiter an der Macht. Nennt sich auch: grüne Arbeitsteilung.

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