Am „Tag der vermissten Kinder“ in Bayern organisiert die Bayerische Polizei verschiedene Aktionen und Veranstaltungen, um das Bewusstsein für das Thema zu stärken und Unterstützung für vermisste Kinder und ihre Familien zu bieten.

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Das Bayerische Landeskriminalamt koordiniert Vermisstenfahndungen in Bayern, wo aktuell 358 Kinder vermisst werden. Im Falle von vermissten Kindern und Jugendlichen ist schnelles Handeln besonders wichtig, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten. Im vergangenen Jahr wurden 966 von 1049 vermissten Kindern gefunden. Eltern und Angehörige werden dazu ermutigt, bei Vermisstenmeldungen sofort die Polizei zu kontaktieren. Die Vermisstendienststelle des BLKA unterstützt die Polizei, indem sie alle Informationen bündelt und Fahndungen koordiniert. In Bayern sind 92 Kinder als „Ausreißer“ bekannt, weitere 117 wurden den Eltern entzogen. Die Polizei vermutet in 12 Fällen ein Gewaltverbrechen.

Der bayerische Polizei – „Tag der vermissten Kinder“ in Bayern

Das Bayerische Landeskriminalamt bündelt Vermisstenfahndungen in Bayern – aktuell werden 358 Kinder vermisst

München – Wenn ein Mensch nicht nach Hause kommt, ist das für Angehörige, Freunde und Familie ein großer Schock. Noch dramatischer, wenn es sich dabei um das eigene Kind handelt. Anlässlich des heutigen „Tages der vermissten Kinder“ betont das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) die Wichtigkeit, gerade bei Fällen vermisster Kinder und Jugendlicher schnell und koordiniert zu handeln. Daher werden alle Fahndungen in Bayern zentral in der Vermisstendienststelle des BLKA gebündelt und damit die Arbeit der einzelnen Polizeipräsidien aktiv und zielgerichtet unterstützt.

Aktuell werden 358 Kinder in Bayern vermisst (Stand 17. Mai 2023). Wenn Minderjährige ihr gewohntes Umfeld verlassen haben und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist, gelten diese als vermisst. Solange Ermittlungen nichts anderes ergeben, wird vorsichtshalber von einer Gefahr für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen ausgegangen. Die Polizei leitet dann sofortige Fahndungsmaßnahmen ein, sucht an den bekannten Aufenthaltsorten aktiv nach dem vermissten Kind und befragt Freunde, Familie oder Bekannte nach möglichen Hinweisen.

Mit gutem Erfolg, denn im vergangenen Jahr wurden 1049 Kinder vermisst und 966 Fälle davon konnten aufgeklärt werden. Im Vergleich dazu wurden in 2021 929 Fälle vermisster Kinder registriert und 859 konnten gelöst werden.

„Wichtig ist ein schnelles Handeln der Eltern und Angehörigen. Zögern Sie daher nicht, die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen“, rät Polizeivizepräsident Guido Limmer. Über den Notruf erhalten Betroffene Beratung und den Kontakt zu der für sie zuständigen Polizeiinspektion. Die Beamtinnen und Beamten der Dienststelle nehmen zudem die Vermisstenanzeige auf und besprechen das weitere Vorgehen. Im Anschluss unterstützt auch die Vermisstendienststelle im BLKA. Dort laufen alle Informationen zusammen und die Fahndungen werden mit anderen Bundesländern sowie dem Bundeskriminalamt (BKA) koordiniert. Zudem erforscht die Stelle auch Hintergründe zu Vermissungen von Kindern, um so Erkenntnisse für aktuelle Fälle zu gewinnen.

Zu den aktuell 358 vermissten Kindern in Bayern gehören 92 sogenannte „Ausreißer“, die wiederholt weglaufen und wieder zurückkommen. Weitere 117 wurden ihren Eltern oder ihrem Vormund entzogen, unter anderem aufgrund von Streitigkeiten um das Sorgerecht. Die Zahl der Fälle, bei denen die Bayerische Polizei tatsächlich ein Gewaltverbrechen vermutet, liegt bei 12.

Bei dem großen Teil der aktuell vermissten Kinder (137) handelt es sich um sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie gelten oft mehrere Jahre als vermisst. Da Bayern für viele minderjährige Flüchtlinge erfahrungsgemäß nur eine Zwischenstation darstellt, bleibt offen, ob die Vermissung auch eine Straftat darstellt.

Grundsätzlich sind die Zahlen immer eine Momentaufnahme und ändern sich schnell – meist mit gutem Ausgang, da ein Großteil der Kinder nach wenigen Tagen wieder wohlbehalten zu Hause ist.

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