Deutscher Ärztetag 2024: Resolution „Nie wieder ist jetzt!“ – Bundesärztekammer

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
WhatsApp

Der 128. Deutsche Ärztetag in Mainz hat mit der Resolution „Nie wieder ist jetzt!“ die zentrale Bedeutung von Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten im ärztlichen Beruf betont. Ärzte verpflichten sich, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung zu behandeln. Die Zusammenarbeit von Ärzten aus verschiedenen Kulturen bereichert die medizinische Arbeit. Deutsche Ärzte bekennen sich zur Verantwortung aufgrund der Vergangenheit im Nationalsozialismus. Der Ärztetag ruft dazu auf, sich aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung zu engagieren. Die Resolution unterstreicht, dass Demokratie und Menschenrechte weltweit und in Deutschland bedroht sind. Ärzte sollen mit Entschlossenheit und Solidarität gegen Missstände vorgehen.

Endlich ist die Zeit gekommen / Beschluss des Ärztetages zur Förderung von Demokratie, Pluralismus und …

Bundesärztekammer

Mainz (ots)

Der 128. Deutsche Ärztetag hat heute mit der Resolution „Nie wieder ist jetzt!“ klar Position zu der zentralen Bedeutung von Demokratie, Pluralismus und Menschenrechte für den ärztlichen Beruf bezogen.

Die Resolution im Wortlaut

Ärztinnen und Ärzte dienen der Gesundheit des einzelnen Menschen und der Bevölkerung. Sie üben ihren Beruf nach ihrem Gewissen, den Geboten der ärztlichen Ethik und der Menschlichkeit aus. Für jede Ärztin und jeden Arzt gilt das Genfer Gelöbnis. Wir versorgen Patientinnen und Patienten unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, sozialem Status oder sexueller Orientierung medizinisch.

Das Zusammenwirken von Ärztinnen und Ärzten aus verschiedenen Nationen und Kulturen bereichert die ärztliche Arbeit, es ist unerlässlich für die gemeinsame Gewährleistung der Patientenversorgung, für wissenschaftliche Exzellenz und medizinischen Fortschritt.

Aus diesem Selbstverständnis ergibt sich, dass Menschenrechte, Freiheit, Pluralismus und Demokratie von zentraler Bedeutung für den ärztlichen Beruf sind. Ärztinnen und Ärzte in Deutschland stehen dabei in einer besonderen historischen Verantwortung: Die deutsche Ärzteschaft hat sich in der Zeit des Nationalsozialismus durch den Verrat an fundamentalen Werten der Menschlichkeit und der ärztlichen Ethik in tiefe Schuld verstrickt. Dies bleibt ein dauerhafter Aufruf, jedem Wiedererstarken von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung in unserem Land wachsam und entschlossen entgegenzutreten.

Der Deutsche Ärztetag bekennt sich zu dieser Verantwortung und bekräftigt die 2022 gefasste Berliner Deklaration des Weltärztebundes gegen Rassismus in der Medizin. Die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland stehen in ihrem Einsatz für Demokratie und Menschenrechte zusammen mit den weiteren Berufsgruppen im Gesundheitswesen, wie sich dies in der Gemeinsamen Erklärung von über 200 Verbänden und Organisationen aus dem deutschen Gesundheitswesen vom März dieses Jahres ausgedrückt hat.

Der 128. Deutsche Ärztetag 2024 in Mainz fasst diese Resolution in dem Bewusstsein, dass Demokratie und Menschenrechte derzeit weltweit und in Deutschland so gefährdet sind wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Menschenverachtende Reden, Taten und Pläne, eine Verharmlosung der Zeit des Nationalsozialismus, Angriffe auf jüdische Menschen und Einrichtungen, rassistische Übergriffe und Attacken auf Menschen, die in Deutschland Schutz vor Verfolgung und Vertreibung suchen, sind zutiefst erschütternd und vollkommen inakzeptabel. Alle Ärztinnen und Ärzte in Deutschland sind aufgerufen, sich dem mit großer Entschiedenheit, Zivilcourage und Solidarität entgegenzustellen. Nie wieder ist jetzt!

Plakat: Aus der Deklaration von Genf – Das ärztliche Gelöbnis

Folgen Sie uns über unsere Social Media-Kanäle: Youtube, Instagram, X (vormals Twitter) und Threads.

#daet2024

Pressekontakt:

Dezernat Politik und Kommunikation
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin

Ansprechpartner: Samir Rabbata
Telefon: (030) 40 04 56-700
Fax: (030) 40 04 56-707
E-Mail: presse@baek.de
www.baek.de

Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
WhatsApp

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert