Die Bayerische Polizei setzt auf künstliche Intelligenz in der Aus- und Fortbildung von Polizeibeamten. Mit modernsten Technologien werden die Polizisten optimal auf ihre Aufgaben vorbereitet.

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
WhatsApp

Die internationale Tagung zur Digitalisierung diskutierte die Herausforderungen und Chancen, die künstliche Intelligenz für die Polizeiarbeit mit sich bringt. Mit Teilnehmern aus zwölf Ländern wurden Einsatzmöglichkeiten und Best Practices von KI in der Polizeiausbildung vorgestellt. Experten aus der IT-Industrie und der Wissenschaft zeigten die praktische Nutzung von KI und boten Einblicke in die Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen. Die Tagung schloss mit dem Fokus auf die Effizienzsteigerung durch digitale Medien und die Förderung einer kooperativen internationalen Zusammenarbeit im Bildungsbereich der Polizei. Die Veranstalter betonten die Bedeutung des Austauschs für eine zukunftsweisende digitale Polizeiarbeit.

Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz in der Aus- und Fortbildung der Bayerischen Polizei

Internationale Fachtagung zur Digitalisierung

Künstliche Intelligenz (KI) stellt für die Arbeit der Polizei eine große Herausforderung dar. Seit Ende 2022 mit der Freigabe kostenloser Programme zur automatisierten Erstellung von Texten und Bildern wird KI von der breiten Öffentlichkeit genutzt. Innerhalb von zwei Monaten stieg die Zahl der aktiven Nutzer des Text-Programms ChatGPT auf mehr als 100 Millionen weltweit, so schnell wie bei keiner anderen IT-Anwendung zuvor. Diese Neuentwicklung bietet der Polizei enorme Chancen und Herausforderungen. Neben der Schulung der Einsatzkräfte für neue Cybercrime-Delikte und Ermittlungsverfahren gehört auch die Verwendung von KI als Lernwerkzeug zu den Anwendungen mit weitreichenden Auswirkungen auf die Aus- und Fortbildung der Polizei. Die Entwicklung macht nicht an nationalen Grenzen halt, daher ist eine internationale Zusammenarbeit von großer Bedeutung.

Fachtagung mit Teilnehmern aus zwölf Ländern am Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei

Im Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring im Berchtesgadener Land fand am 30. und 31. Oktober eine Fachtagung statt, bei der intensiv über die Rolle der Digitalisierung in der Aus- und Fortbildung der Polizei diskutiert wurde. Insgesamt nahmen 80 Führungs- und Lehrkräfte der Polizei vor Ort im Institut sowie 100 online über Videokonferenz teil. Fachleute aus zwölf Ländern, von Argentinien bis Thailand und von Estland bis in die Schweiz sowie Vertreter aus verschiedenen deutschen Bundesländern in Ainring teil und teilten ihre Erkenntnisse über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Polizeiarbeit weltweit.

Informatiker und Professor zeigen praktische Nutzung von KI auf

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörten die Vorträge von Roland Bernhardt, einem IT-Experten, und Professor Michael Sailer, der an der Universität Augsburg einen Lehrstuhl für künstliche Intelligenz in der Bildung innehat. Bernhardt präsentierte anschauliche Beispiele zur Nutzung von künstlicher Intelligenz, um die Effizienz und Genauigkeit von polizeilichen Arbeitsabläufen zu erhöhen.

Professor Sailer brachte die wissenschaftliche Perspektive ein und präsentierte Studien zu den Möglichkeiten und Grenzen der künstlichen Intelligenz im Lernprozess. In einem Expertengespräch mit Gerd Enkling, dem Ausbildungsleiter der Bayerischen Polizei, wurde deutlich, welche Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen von Polizei und Justiz beachtet werden müssen, um die Integrität, Vertraulichkeit und Legalität von Daten zu gewährleisten.

Digitalisierung in der Bildung bei der Polizei weltweit

Ein weiteres Thema der Tagung war der Austausch von Erfahrungen und bewährten Methoden, wie digitale Technologien in verschiedenen Ländern effektiv genutzt werden können. Vertreter der Sicherheitsakademie in Estland stellten Lernprogramme für typische polizeiliche Situationen vor, z. B. bei der Ankunft von Flüchtlingsbooten an der Küste. Vertreter des Schweizerischen Polizeiinstituts in Neuchâtel zeigten, wie Online- und Präsenzseminare für Polizeikräfte in einem mehrsprachigen und regional vielfältigen Land sinnvoll eingesetzt werden können. Vertreter der Polizei Niedersachsen gaben Einblicke in ein internes Social-Media-Netzwerk, das eine digitale und transparente Führungskultur fördert.

Wie aus Mehraufwand ein Mehrwert erzielt werden kann

Professor Hermann Astleitner von der Universität Salzburg zeigte auf, wie durch den Einsatz digitaler Medien ein konkreter Mehrwert erzielt werden kann. Dazu gehören Lernprogramme, auch mit KI, die den Lernenden entsprechend ihren Stärken und Schwächen anpassen können. Auch die richtige Balance zwischen Präsenz- und Online-Unterricht ist entscheidend, wobei nicht mehr als 30 Prozent digital sein sollte.

Die Fachtagung endete mit einem Ausblick von Ausbildungsleiter Enkling auf die zukünftige Zusammenarbeit. Die Hanns-Seidel-Stiftung leistet einen wichtigen Beitrag zum internationalen Austausch, indem sie die Bildungsarbeit für eine demokratische Polizei weltweit fördert. Die Bildungssysteme anderer Polizeiverbände bieten oft interessante und ungewohnte Perspektiven. Die Organisatoren dankten allen Teilnehmern und Referenten für ihren Beitrag zu einem erfolgreichen und wegweisenden Austausch über die digitale Zukunft der Polizeiarbeit.

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
WhatsApp

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert