Umfrage: Mehrheit unterstützt schärfere Klimaschutz-Auflagen für öffentliche Aufträge

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Trotz Bürokratiefrust und Wirtschaftsflaute unterstützen mehr Bürger die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck für schärfere Klimaschutz-Auflagen für öffentliche Aufträge als ablehnen. Laut Insa-Umfrage befürworten 39% die verpflichtende Erfüllung von Umweltkriterien, auch wenn dies zu höheren Preisen führt. Die Parteipräferenzen zeigen, dass Grünen- und SPD-Wähler die Auflagen befürworten, während FDP- und AfD-Anhänger sie eher ablehnen. Minister Habeck strebt eine Novellierung des Vergaberechts an, um CO2-Emissionen zu senken, während Minister Lindner neue Belastungen für die Wirtschaft verhindern will. Die Reform soll Vergabeverfahren vereinfachen und bürokratische Belastungen reduzieren. Die persönliche Bereitschaft zur Klimaneutralität bleibt hoch.

Das Insa-Institut veröffentlichte kürzlich eine Umfrageergebnis, das eine knappe Mehrheit für die Einführung von verpflichtenden Klimaschutzmaßnahmen zeigt. Die Studie zeigt die wachsende Unterstützung für den Umweltschutz.

Neue Osnabrücker Zeitung

Osnabrück (ots)

Trotz Bürokratie-Frust und Wirtschaftsflaute werden die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für schärfere Klimaschutz-Auflagen für öffentliche Aufträge von mehr Bürgern unterstützt als abgelehnt. „Eine relative Mehrheit von 39 Prozent befürwortet die verpflichtende Erfüllung von Umweltkriterien zur Senkung der Treibhausgasemissionen als Vergabekriterium von öffentlichen Aufträgen, auch wenn dies zu höheren Preisen führt“ – so lautet das Ergebnis einer repräsentativen Insa-Umfrage, das der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vorliegt.

34 Prozent der Befragten lehnen schärfere Auflagen ab, die übrigen 26 Prozent äußerten keine Präferenz, so die Insa-Umfrage. In Auftrag gegeben hat sie das Berliner Forum für Klima, Energie, Mobilität und Bauen (KEMB).

Das Forschungsinstitut erhob auch die Parteipräferenz der Befragten. Bei den Grünen lag die Zustimmung zu verpflichtenden CO2-Auflagen bei 83 Prozent und damit am höchsten. Auch SPD-Wähler sind absolut-mehrheitlich dafür. Und auch bei Wählern von Union und Linken überwog das Lager der Befürworter das der Neinsager mit 42:38 beziehungsweise 41:27 Prozent. Die übrigen Wählergruppen sprechen sich mehrheitlich dagegen aus. 46 Prozent sind es bei der FDP-Anhängerschaft und 56 Prozent bei den AfD-Wählern.

Wirtschaftsminister Habeck und Finanzminister Christian Lindner (FDP) ringen seit Monaten um eine Novellierung des Vergaberechtes, ein Kabinettsbeschluss wird für den Sommer erwartet. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, die öffentliche Beschaffung im Volumen von mehr als 300 Milliarden Euro jährlich „wirtschaftlich, sozial, ökologisch und innovativ“ auszurichten. Habeck sieht darin auch ein Instrument, CO2-Emissionen zu senken. Lindner will neue Belastungen für die Wirtschaft verhindern. Eine Vereinfachung der Regeln ist gemeinsames Ziel der Ampel.

„Mit der wichtigen Reform werden Vergabeverfahren vereinfacht und unnötige bürokratische Belastungen abgebaut“, sagte ein Sprecher Habecks der „NOZ“. Das Finanzministerium lehnte eine Stellungnahme „zu regierungsinternen Abstimmungen“ ab.

„Es macht durchaus Sinn, dass der Staat bei öffentlichen Aufträgen allgemeinverbindliche Kriterien festschreibt, die zur Senkung der Treibhausgasemissionen führen“, kommentierte Martin Neumann, Vorsitzender des KEMB-Forums, das Umfrageergebnis im Gespräch mit der „NOZ“. Das könne eine Lenkungswirkung in der Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität entwickeln, zumal in Deutschland die Staatsquote bei mehr als 48 Prozent liege. „Über alle Parteigrenzen hinweg gibt es allerdings nur eine relative Mehrheit für Vergabekriterien, die auch Mehrkosten verursachen.“

Dass das Bild angesichts der ökonomischen Situation in Deutschland sehr differenziert sei, sei nicht überraschend, so Neumann. „Trotzdem lässt sich aber auch in der April-Erhebung des KEMB-Klimaindex ablesen, dass die Deutschen weiter mehrheitlich bereit sind, ihren Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität zu leisten. Die persönliche Bereitschaft ist relativ hoch.“

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: +49(0)541/310 207

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