Die Bauernproteste in Sachsen-Anhalt haben zu Ermittlungen bezüglich des „Ampel-Galgens“ geführt. Die Demonstrationen im Zusammenhang mit der Agrarpolitik haben die Aufmerksamkeit auf diese kontroverse Aktion gelenkt. Die Behörden untersuchen nun die Hintergründe und die möglichen Verantwortlichen für die Installation des Galgens als Symbol des Protests. Die politische Landschaft in Sachsen-Anhalt bleibt somit weiterhin turbulent und polarisiert.

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Die Justiz in Sachsen-Anhalt hält das öffentliche Zeigen eines Galgens mit einer Ampel als politischem Protest für nicht strafbar. Drei Verfahren wurden von den Staatsanwaltschaften eingestellt, da keine Strafbarkeit festgestellt wurde. Es wurde geprüft, ob der Galgen eine Aufforderung zu Straftaten darstellt, aber die Behörden sahen dies nicht so. Die Ampel soll symbolisch für die Bundesregierung stehen. Ein SPD-Innenpolitiker kritisiert diese Entscheidung und warnt vor einer weiteren Verrohung. Bei Bauernprotesten wurden mehrere solcher Galgen aufgestellt. Die Justiz sieht jedoch keinen Grund für weitere Ermittlungen.

Politik/Sachsen-Anhalt/Bauernproteste: Ermittlungen zu „Ampel-Galgen“ in…

Mitteldeutsche Zeitung

Halle/MZ (ots)

Die Justiz in Sachsen-Anhalt hält das öffentliche Zeigen einer am Galgen baumelnden Ampel nicht für strafbar. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe). „Alle drei Verfahren wurden durch die zuständigen Staatsanwaltschaften eingestellt, da eine Strafbarkeit des ‚Galgens mit einer Ampel‘ unter keinem Gesichtspunkt als gegeben angesehen wurde“, erklärte das Landesinnenministerium auf Anfrage des SPD-Innenpolitikers Rüdiger Erben.

Zwei der drei Einstellungen verantwortet die Staatsanwaltschaft Halle, eine die Staatsanwaltschaft Dessau. Geprüft wurde, ob der Galgen eine öffentliche Aufforderung zu Straftaten ist, also zum Töten von Politikern der Ampel-Koalition aufruft. Halles Behördenleiterin Heike Geyer sagte der MZ, offensichtlich stehe das Ampel-Symbol für die Bundesregierung. Eine „konkrete Aufforderung“ sei dem Galgensymbol aber nicht zu entnehmen. Es handle sich vielmehr um einen „Ausdruck der Missbilligung der Politik der Bundesregierung“. Wenn es um Machtkritik gehe, seien „auch besonders anklagende Angriffe zulässig“, sagte Geyer. Daher werde es auch keine weitere Suche nach Tatverdächtigen geben. Die Staatsanwaltschaft Dessau erklärte, sie habe die Ermittlungen eingestellt, da ein Täter nicht gefunden worden sei.

Der SPD-Innenpolitiker Erben kritisiert die Entscheidungen: „Es gibt jetzt einen Freibrief von der Justiz. Das wird zu einer weiteren Verrohung führen.“ Der Galgen bleibe ein Hinrichtungsinstrument und habe bei politischen Protesten nichts zu suchen, sagte Erben.

Bei den Bauernprotesten Anfang des Jahres wurden mehrere Ampel-Galgen aufgestellt, darunter in Weißenfels und Rathewitz (Burgenlandkreis), in Teutschenthal (Saalekreis) und in Wittenberg.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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