Generalstaatsanwaltschaft Dresden klagt Magdeburgerin wegen Beihilfe zu Gewaltverbrechen an – Mitteldeutsche Zeitung

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Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat eine Magdeburgerin wegen Beihilfe zu zwei linksextremen Gewaltverbrechen angeklagt. Ines F. soll Adressen von Opfern ausgespäht und an die linke Szene weitergeleitet haben. Die Anklage umfasst Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen und Hausfriedensbruch in einem Fall. Die Täter sind bis heute nicht gefasst. Die Generalstaatsanwaltschaft ist überzeugt, dass die Angeklagte die Überfälle ermöglicht hat. Sie hatte Zugang zu einer Behördendatenbank und soll die Adressen der Opfer abgerufen und weitergegeben haben. Die Verteidigung äußert sich nicht. Für die Frau gilt die Unschuldsvermutung.

In Sachsen hat der Generalstaatsanwalt Anklage wegen Linksextremismus erhoben. Der Fall bezieht sich auf Kriminalität und wird nun vor Gericht verhandelt.

Mitteldeutsche Zeitung

Halle (ots)

Halle – Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat eine Magdeburgerin wegen Beihilfe zu zwei Gewaltverbrechen mutmaßlich linksextremer Täter angeklagt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagsausgabe). Die 53-jährige Ines F. soll in einer Behördendatenbank die Adressen der Opfer ausgespäht und an die linke Szene weitergegeben haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft der Frau Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen sowie zu Hausfriedensbruch in einem Fall vor. „Die Anklage ist bei uns am 13. März eingegangen und der Angeklagten zugestellt worden“, sagte Claudia Webers vom Amtsgericht Leipzig der MZ. Die Betroffene habe drei Wochen Zeit für eine Stellungnahme. Anschließend entscheidet das Gericht über die Zulassung der Anklage.

Bis heute unbekannte Täter hatten am 3. November 2019 in Leipzig die Prokuristin einer Leipziger Immobilienfirma in ihrer Wohnung überfallen und misshandelt. In einem Bekennerschreiben bezichtigte sich eine „Kiezmiliz“ der Tat und bezeichnete diese als Widerstand gegen einen Neubau im Leipziger Stadtteil Connewitz.

Die Täter sind bis heute ebenso wenig gefasst wie jene, die am 30. Oktober 2018 in Wurzen (Landkreis Leipzig) den Rechtsextremisten Cedric S. attackierten und schwer verletzten.

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden ist überzeugt, dass die Magdeburgerin Ines F. die beiden Überfälle erst möglich gemacht hat. Als Buchhalterin der Magdeburger Uniklinik war sie für das Eintreiben von Geldforderungen zuständig. Dafür hatte sie einen offenbar unkontrollierten Zugang zu einer bundesweiten Behördendatenbank mit Meldeadressen.

Nach MZ-Informationen wollen die Dresdner Ermittler nachweisen, dass die Angeklagte am 28. August 2019 die Adresse der Leipziger Bau-Prokuristin und am 13. September 2018 die Adresse des Wurzener Rechtsextremisten abgerufen hat. In beiden Fällen habe sie die Daten weitergereicht. Ihr sei bewusst gewesen, dass sie damit das Aufsuchen der Opfer ermöglichte, glaubt die Generalstaatsanwaltschaft. Die körperlichen Attacken habe sie zumindest billigend in Kauf genommen.

Die Angeklagte und ihre Verteidiger äußern sich nicht zu den Vorwürfen. Für die nicht vorbestrafte Frau gilt die Unschuldsvermutung.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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